Verletzlich tanzen

Andreas beim 5 Rhythmen-Tanz, kniend am Boden

Seit einem halben Jahr bin ich als 5 Rhythmen-Lehrer wieder „im Dienst“. Oft kommt es mir vor, als würde ich erst kleine und wacklige Schritte auf dem unbekannten Weg des heilenden Kriegers unternehmen. So schnell sehe mich in alten Mustern und Komfortzonen handeln, von denen ich weiss, dass sie mir eher im Weg stehen. Ihre Grundwurzel ist immer die Gleiche: Die Angst, nicht genug geliebt zu sein.

Ich ahne erst allmählich, was es heisst, als 5 Rhythmen-Lehrer ohne solche Schutzmuster nichtwissend, verletzlich und aufrichtig gegenüber sich selbst und den anderen zu bleiben und sich nicht hinter einer der anstrengenden Lehrermasken zu verstecken. Die befreienden Erfahrungen meiner Auszeit, in der ich soviel bedingungslose Liebe und Grundvertrauen zu mir, zum Leben und zur Welt in mir entdecken durfte, sind noch frisch und ungewohnt. Ich habe die Türe in eine Welt geöffnet, die mir völlig neu und unbekannt erscheint. Seit ich um die unglaubliche Kraft weiss, die aus einer unschuldig-verletzlichen und nichtwissenden Präsenz heraus entsteht, lässt mich die Sehnsucht danach nicht mehr los. Dort verschwindet jeder schmerzhafte Blick in die Vergangenheit oder jeder ängstliche Gedanke an die Zukunft wie von selbst. Jedes Urteil über sich oder die anderen löst sich in reiner Vergebung auf. Da gibt es keine Glaubenssätze oder Dogmen mehr darüber, wie ich oder das Leben denn sein müssen, damit es stimmt. Und es ereignen sich zutiefst heilende Momente, die mich so berühren können, dass ich gar nichts anderes tun möchte, als immer nur neue Räume zu erschaffen, in denen echte Heilung für mich und für andere geschehen kann. Darin liegt die grösste Erfüllung für den „heilenden Krieger“, den ich immer deutlicher in mir wachsen spüre. Aus diesem persönlichen Heilungsprozessrozess entstehen Themen, die inhaltlich in der Auswahl der Workshops für das kommende 2. Halbjahr hineingeflossen sind.

Mit feurigen Pfingstgrüssen

Andreas