Es wird nie mehr so sein wie vor Corona: Eine heftige Erkenntnis, die bald jedem klar wird. Sie zeigt auch Wirkung für meine Tanzanlässe. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, in näherer Zukunft so unbeschwert wie bisher in Innenräumen tanzen können. Corona wird so schnell nicht verschwinden. Nach einem Jahr medialem Corona-Bombardement sitzt jedem von uns irgendwie die Angst in den Knochen: sei es vor einer Infektion oder vor den Massnahmen und ihren Folgen.
Meine Lehrerin Gabrielle Roth hat uns oft daran erinnert: Können wir in Bewegung bleiben, wenn Angst auftaucht und es eng und gefährlich wird? Solange wir mit der Angst tanzen, sind wir fähig, den lähmenden Tunnelblick zu erweitern und die leeren Freiräume zu sehen, die es auch in den bedrohlichsten Situationen gibt. Für jeden liegen diese Spielräume je nach den eigenen Qualitäten immer irgendwo anders.
Mich hat es wie viele andere auch im vergangenen Jahr voller emotionaler Ups and Downs immer wieder in den Wald, in die freie Natur gezogen. Die von der Virussituation unberührten Naturelemente haben mich inspiriert und mir inneren Boden gegeben, auf dem sich meine spielerische Kreativität und Flexibilität entfalten konnte. Der Wald, die Bäume, Mutter Erde, das frisch-duftende Moos, Bruder Wind, Schwester Wasser im Regen und Schnee und natürlich Bruder Feuer sind für mich zu einer starken Medizin geworden, die in Verbindung mit Musik und Tanz sofort in meinem Körper wirkt.
Aus diesen Waldtänzen sind die religiösen Feiern in der Waldkirche an den Sonntagmorgen entstanden. Ich werde in diesem Jahr ein ganz neues Programm an Outdoortänzen und religiösen Feiern entwickeln. Und ich probiers an allen möglichen Orten aus. Egal bei welchen Temperaturen, ob im Wald, auf der Wiese, am Wasser oder sogar mitten in der Stadt: Unter freiem Himmel zu tanzen ist in jeder Jahreszeit die gesündeste, kreativste und sorgenfreieste Variante für gemeinsames 5 Rhythmen-Tanzen. Es wird der Schwerpunkt meiner 5 Rhythmen-Arbeit in den kommenden Jahren werden.
Hier eine neue Variante und Kostprobe unseres Outdoortanzens mit Kopfhörern zusammen mit meiner Partnerin Aninas Gmür bei klirrenden Minusgraden und schönstem Sonnenschein am Bodensee: