Mit über 400 TänzerInnen haben wir vergangenen Samstag auf dem Helvetiaplatz in pandemischen Zeiten Tanzgeschichte geschrieben. All die vielen schlaflosen Nächte, stundenlange Telefonate und Diskussionen mit Stadtpolizei, Corona-Skeptikern, Maskengegnern oder Massnahmenbefürwortern und nicht zuletzt grosse finanzielle Ausgaben konnten Anina und mich nicht davon abbringen, alle Hebel für unser Anliegen in Bewegung zu setzen: Tanzen in der Öffentlichkeit darf auch in diesen Zeiten nicht verboten werden. Gerade jetzt kommt es darauf an, unsere Körper und unsere Seelen mit all dem zu nähren, was uns gesund, kraftvoll und voller Freude am Leben hält. 400 gesunde Menschen tanzen: Achtsam und doch wild. Mit Distanz und doch verbunden. Mit Masken und doch innerlich frei. Friedlich und doch mit klarer Haltung. Politisch und doch lustvoll. Wir danken Euch allen, die Ihr den Mut hattet, mit diesem Strassentanz auch ein politisches Statement abzugeben: Wir ziehen uns jetzt nicht zurück, sondern zeigen dass wir auch in einer Pandemie Lebenslust, Freude am Körper und Liebe mit Achtsamkeit und Respekt miteinander leben und teilen können.
Konrad Seidel hat ein einfühlsames Video mit ausdruckstarken Bildern über unseren Anlass gemacht. Es soll alle ermutigen, die sich in diesen herausfordernden Monaten eingeengt, gedemütigt oder benachteiligt fühlen. Geht jetzt für Euer Anliegen friedvoll, voller Leidenschaft und bewegt auf die Strasse! Es braucht nicht noch mehr Argumente für oder gegen irgendwas auf den sozialen Netzwerken. Es braucht leibhaftige, sinnenfrohe und lebendige Körper, die es wagen, sich friedvoll aber mit einer klaren Haltung in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Und ich verneige mich vor meiner Königin Anina Gmür, ohne deren weiblich kraftvolle Weisheit und Unterstützung ich niemals durchgehalten hätte. Und hier ist es unser gemeinsames Kind. Viel Freude damit:
Und als Zugabe für alle die selbst mitgetanzt haben: Hier der Link zu einer langen Version (16 min.), in der sich hoffentlich viele von euch MittänzerInnen wiedererkennen.